Der Triebwagen

Daß bei Feldbahnen fast alles möglich ist, ist ja hinlänglich bekannt. Eigenbaukulis, Motorloren und "Tromobile" und andere Basteleien zeugen von der Kreativität ihrer Erbauer, die alle dem gleichen Grundsatz huldigen: "Hauptsache, das Ding fährt"
Beim Bau der Drehgestelle für den neuen vierachsigen Personenwagen bot sich natürlich auch an, irgendwie einen Motor einzubauen und ihn dann als "Selbstfahrer" über die Schienen zu jagen. Doch es soll ein "richtiger" Triebwagen werden!          

                        

Dieser Meterspurtriebwagen aus Portugal (links) ist die Idealvorstellung, eine etwas einfachere und "ältere" Ausführung wie der VT 137 322 von 1963 (rechts) wird sicher auch genügen. Vom Prinzip her dürfte aber alles klar sein: Motor und Hydraulikpumpe in Wagenmitte, je ein Hydraulikmotor in den Drehgestellen, der Rest des Fahrzeugs wird mit Sitzbänken ausgestattet und soll 12 bis 14 Personen Platz bieten....

Die Kraftübertragung auf alle vier Räder erfolgt über Duplexketten. Rechnerisch würde der Antrieb einer Achse pro Drehgestell ausreichen, aber wer die Verhältnisse auf den Feldbahnanlagen kennt, wird über jedes Mehr an Traktion/ Verzögerung froh sein!
Auch  die Scheibenbremse (Golf II) dient mehr zum Feststellen, denn im Fahrbetrieb kann über den Öldruck gebremst werden.
 

  Als Antrieb dient diese ausrangierten Kehrmaschine, die sorgfältig "ausgeschlachtet" wird: Der 3-Zylinder Kubota-Diesel ist mit einer Verstellpumpe verflanscht, die Ölmotoren erhalten Kettenritzel anstatt der Radnaben, selbst die Anzeigen und Schalter des Armaturenbretts wandern in die Bastelkiste
Aber zunächst werden die Stützen für den Kehrichtbehälter zu Motorträgerplatten....

...dann wird die Motor/Pumpeneinheit so wie sie ist ausgebaut
und in den Triebwagenrahmen gesetzt. Auch der Kühler und die Tanks können fast an derselben Stelle verbleiben, zudem passt die Einheit genau unter die geplante Doppelsitzbank.
Für die Steuerung von zwei Führerständen aus hat sich Ludwig Rommel eine "Zentralelektrik" mit abnehmbarem Fahrpult einfallen lassen
Ein Spezialist der Herstellerfirma berät uns in Fragen der Hydraulik
und verrät uns, an welcher Schraube man drehen muß, um die Drosselung des "Rückwärtsgangs" auzuheben
 

 

 

Juni 2009: Erste Bilder vom Rahmen. Eine Testfahrt hat ergeben, daß das Fahrzeug trotz seiner 5,00m Länge und 1,10m Breite einen Radius von 7,50m befahren kann. Die Rahmenenden sind im Türbereich um je 10 cm auf 90 cm eingezogen. Damit entsteht die vorbildgerechte "spitze" Front.   

  

23. November 2009: Der Motor ist eingebaut. Die Tanks für das Hydrauliköl und den Diesel sind links und rechts am Rahmen befestigt.
Der Kühler ruht auf dem unten links sichtbare Winkeleisen. Das Ausgleichsgefäß, der Luftfilter und der Hydraulikölfilter finden in der
Rückenlehne der Mittelsitzbank Platz. In der Mitte (mit oranger Schutzhaube) sitzt die Steuerung der Pumpenverstellung. 

       

20. März 2010: Wegen des langen Winters habe ich das Gerippe für die Karosserie (für teures Geld ) bei einer Schlosserei machen lassen.
Mit Hilfe von Sohn Lionel wird es aufgesetzt und festgeschweißt. Besonderes Augenmerk lege ich auf die mittlere Doppel-Sitzbank, in deren
Rückenlehnen der Ölfilter für das Hydrauliköl, das Ausgleichsgefäß für die Kühlflüssigkeit, der Auspuff und das Ansaugrohr für die Luft montiert
werden sollen.
 
     
Das aufgesetzte Karosserie-Gerippe in voller Länge                    Die mittlere Sitzbank ist schon jetzt sehr bequem...
                                                                                               

 
Bis auf die beiden Drehknöpfe für die Motordrehzahl (links) und    In der Zentralelektrik sind alle elektrischen Steuerelemente für den
die Pumpenverstellung (großer Knopf rechts) stammen alle            Motor und das Fahrzeug zusammengefasst. Die Verstellung der
Teile des Steuerpultes vom Armaturenbrett der Kehrmaschine.      Motordrehzahl und der Pumpenfüllung übernehmen selbstgebaute
Das Pult wird im jeweiligen Führerstand eingehängt und über         Stellmotoren, die über Drehpotis im Pult angesteuert werden 
einen 25-poligen Stecker mit der Zentralelektrik verbunden:

Nachdem alle diese Elemente im Mittelteil des Fahrzeugs und die Halterungen für das Fahrpult in den Führerständen eingebaut sind,
kann die erste Probefahrt stattfinden

30.10. 2010:  Die beiden Frontbleche sind fertig und warten auf
den Einbau. (Der Gartenstuhl wird nicht  im Wagen bleiben...)

Hier kommen je nach Baufortschritt demnächst noch mehr Bilder!